Im März 1976 gab Fichtel & Sachs folgende Mitteilung an die Händler heraus, die auch heute noch, vor allem was die Oktanzahl angeht, interessant ist.

Anzumerken ist noch, daß Zweitaktmotoren eigentlich gar kein Blei brauchen, denn das Blei dient einzig und allein dazu, auf ungehärteten Ventilsitzringen eine Bleischicht zu bilden, die den Auftreffschlag beim Schließen des Ventils dämpft und so den Sitzring schont. Das einzige Ventil beim Zweitakter ist aber das Dekoventil, das von Hand betätigt wird und nicht mit 200 km/h aufschlägt. Die Bleischicht trägt beim Zweitakter nur zum schnelleren Verschleiß der Zündkerzen bei, denn es kann sich dort ein Kriechstrom bilden, der den Zündfunken schwächt!

Betr.: Reduzierter Bleigehalt im Kraftstoff

Als erstes und bisher einziges Land in Europa hat die Bundesrepublik Deutschland mit dem Benzin-Blei-Gesetz den Bleigehalt im Kraftstoff drastisch reduziert.

Dieses Gesetz trat bereits am 1. 1. 1972 in Kraft und verlangte in seiner ersten Stufe eine Begrenzung des Bleigehaltes auf 0,40 Gramm je Liter Kraftstoff. Ab 1.1.1976 wird nun die zweite Stufe wirksam. Sie erlaubt nur noch 0,15 Gramm Blei je Liter Kraftstoff. Mit dieser nochmaligen Reduzierung der Bleiverbindungen im Kraftstoff soll ein erhöhter Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden.

Fragen bezüglich des Lauf- und Fahrverhaltens unserer Motoren mit neuem Kraftstoff, möchten wir nach Information von den Kraftstoffherstellern und nach Ergebnissen unserer Versuchsabteilungen wie folgt beantworten:

Durch die zwischenzeitlich bei den Raffinerien neu gebauten zusätzlichen Anlagen, welche die notwendigen klopffesten Kraftstoffkomponenten erzeugen, die als Ersatz für das Blei benötigt werden und durch bestätigte Aussagen der Mineralölwirtschaft, entsprechen die neuen bleiarmen Kraftstoffe in ihrer Leistungsfähigkeit völlig unseren bisherigen Kraftstoffen. Unterschiede ergeben sich nur in einer nun umweltfreundlicheren Arbeitsweise.

Aus diesem Grunde bestehen auch unsererseits zukünftig keine Bedenken, daß bei Verwendung des neuen Kraftstoffes irgendwelche Schäden an unseren Motoren entstehen können. Wir möchten aber gerade in diesem Zusammenhang nicht versäumen darauf hinzuweisen, daß die Voraussetzung für eine gute Motorleistung nach wie vor eine auf Verwendungszweck und Einsatzgebiet richtig abgestimmte Motoreinstellung ist und die Motoren bzw. auch Geräte und Fahrzeuge sich immer in einem guten Wartungszustand befinden sollen.

Übrigens die neue DIN-Norm 51 600 (Ausgabe Januar 1976) enthält die Mindestwerte für alle wichtigen Kraftstoffqualitätsmerkmale, auch für die Oktanzahlen.

Die Plaketten: ,,Dieser Kraftstoff entspricht DIN 51 600 Normal" bzw. ,,Dieser Kraftstoff entspricht DIN 51 600 Super" an den Tanksäulen der Tankstellen bürgen für die Einhaltung dieser Qualitätsmerkmale.

Für das gesamte F & S-Motoren-Programm empfehlen wir nach wie vor Normalkraftstoff.

Ausgenommen von dieser Empfehlung ist die neue Sportmotoren-Baureihe SACHS 1252/7A und 1752/7A sowie noch nachfolgende Typen dieser Baureihe, für welche wir speziell Superkraftstoff vorschreiben.

Eine Information Ihrer Kunden im Sinne dieser Mitteilung möchten wir Ihnen empfehlen, damit evtl. anfallende leichtfertige Reklamationen in bezug auf die Verwendung des neuen bleiarmen Kraftstoffes möglichst vermieden werden.

FICHTEL & SACHS AG

Abt. Kundendienst Motoren

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